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  • AutorenbildNessi

Der alltägliche Wahnsinn

Manchmal hat man das Gefühl, dass man in eine Art Dauerschleife geraten ist, aus der man sehr schwierig ausbrechen kann. "Tu dies, tu das, tu jenes!" Die Anforderungen, die andere an einen haben, stauen sich immer weiter auf und oft ist man noch dazu viel zu selbstkritisch, will alles perfekt machen. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig auch einmal abschalten zu können, praktisch "Pause" zu drücken, das Handy wegzulegen und zu flüchten.

Und hier wird mir jeder Reiter, egal ob Western, Freizeit, Springen, Dressur, Vielseitigkeit, und, und, und, zustimmen, wenn ich behaupte, dass wir solche Zufluchtsorte kennen. Und hierbei rede ich nicht von weißen Sandstränden oder endlosen Gebirgszügen, nein, hierbei rede ich von großen Sandplätzen, Weideflächen und Pferden.

Dort kann man ausspannen und entschleunigen von dem stressigen Alltag. Ich persönliche finde es immer wieder erstaunlich, wie gut gelaunt ich jedes Mal nach einem Stallbesuch bin. Es ist tatsächlich egal, ob ich reite oder nicht, mir reicht es schon die Türe aufzumachen, leicht zu schnalzen und das vertraute Wiehern in meinen Ohren zu hören. Spätestens da habe ich mich geistig von der Realität verabschiedet. Eine Karotte für Cora und eine für Abby, dann wird aufgesattelt, ein paar Runden Schritt geritten und los geht es.

Ich strukturiere meinen Trainingsplan täglich etwas anders, unter der Woche gibt mir meine Mutter meistens Dressurunterricht ( Und wer glaubt, dass wir das perfekte Mutter-Tochter-Gespann sind, der liegt leider falsch. Natürlich wird gezickt und manchmal wird es auch etwas lauter, aber im Endeffekt muss ich klein bei geben, denn sie ist Dressur geritten und weiß es eigentlich immer besser als ich).

Am Wochenende springe ich einmal und gehe am anderen Tag ausreiten, auch wenn Cora meistens der Meinung ist, sie müsse den Ausritt frühzeitig durch Umdrehen, Bocken oder kollektiver Gehstreiks beenden.

Aber egal, wie blöd unsere Pferdchen sind, wir lieben sie ja doch und sind stolz auf sie, wie man es normalerweise nur auf die eigenen Kinder ist. Irgendwo sind sie ja genau das. Unsere Babys, Kinder, Mäuschen, Spatzerl und welche Name wir uns noch für sie ausdenken.

Eines sind sie aber auf jeden Fall, die beste Seelenberatung der Welt.


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